Monday 30 March 2015

A long story....Engage! - Part 2

Hey guys!
I'm back with a new post and for some of you I have probably bad news.
I thought a lot about my blog, because I wasn't that satisfied with it anymore, and my final conclusion was, to continue it in German again...This might seem like a bad desicion - maybe it is one; I don't know yet - but I'm missing my personal (old) style of writing, and it's very important for me to be able to express myself in my habitual way and also to express myself as clear as possible.
Though it worked quite well in English, the blog needed a lot more effort and nevertheless wasn't a hundred percent the thing I wanted it to be.

So for my non german-speaking readers: I'm really sorry! :-(
Maybe one day, with an own homepage or whatever, I'll also post in English again, but right now I have no possibilty to do it in both languages.

All the best,
Fabio


Ok, und nun hallo nochmal und weiter zum eigentlichen Post.

Ich befinde mich schon wieder seit fast 2 Monaten in Graz....klettertechnisch hat sich durchaus einiges getan, nicht alles war positiv, aber eben auch nicht alles negativ!

Die Motivation und vor allem auch die Erwartungen nach der Rückkehr waren groß....ich hatte mir sogar schon eine grobe Taktik für die Frühjahrssaison zurechtgelegt.
Zuerst einmal viel Bouldern gehen bzw boulderige Routen am Leistungslimit probieren und zusätzlich ein wenig Campusboarden um dann ab ca. März "fit" zu sein und mir Stalker schnell abzuholen, am besten bis spätestens Ostern, um auch noch genug Zeit für meine eigenen Projekte in Mixnitz zu haben ehe es zu warm werden würde.

Ja ja, Stalker: eine echt geile, sehr boulderlastige Route im Zigeunerloch..
Ich hatte sie mir letzten Frühling interessehalber einmal angesehen und war sofort hin und weg! Die Moves waren einfach genial und auch wenn ich gerade erst meine erste 8a abgehakt hatte, fühlten sich die Züge eigentlich recht möglich an.
Als alter "Projektierer" konnte ich nun nicht mehr anders, als sie eingehender zu probieren. Der nächste Monat wurde deshalb überwiegend im Zigeunerloch verbracht, wobei ich mehr im Seil hing als kletterte....leider immer ein Zeichen, dass die ausgewählte Route einfach noch zu schwer ist.

Grundsätzlich geht es bei Stalker um die ersten 5-6 Meter; die zweite Hälfte ist "leichter", wobei dies aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass der obere Teil gerade im Rotpunkt durchaus noch ein Kriterium ist, sogar ein entscheidendes, denn unten - im Boulder - verschießt mein einfach sehr viel Kraft!
Für mich konzentrierte sich die Hauptschwierigkeit dabei vor allem auf einen sehr weiten, dynamischen Zug mit links auf eine ziemlich kleine Zielleiste, wobei ich aber durchaus auch noch bei anderen Zügen ordentliche Probleme hatte.
Die Sache bei jenem Schlüsselzug war folgende: ich konnte ihn zwar hier und da halten, aber niemals von unten kommend und auch sonst nur alle heiligen Zeiten.
Da sich der zu Beginn erhoffte Fortschritt auch mit der Zeit nicht einstellen wollte, verlor ich dann aber doch die Motivation und Stalker wurde wieder "ad acta gelegt".

Erst kurz vor meiner Abreise nach Mallorca stieg ich nochmals ungeplanterweise ein. Ich wollte eigentlich Bouldern gehen, aber es hatte zur Abwechslung mal leider wieder geregnet und deshalb war daran nicht zu denken.
Der "Sommer" 2014 war ja sowieso ein Traum...hier ein Bericht dazu in der Tagespresse. ;-)




Auf alle Fälle fand ich mich an jenem Tag im Zigeunerloch wieder, wollte aber irgendetwas boulderiges machen. Auf den Highway-Star-Einstieg hatte ich noch weniger Lust - andere Geschichte! - und so hängte ich mir anfangs widerwillig doch die ersten beiden Schlingen von Stalker ein.
Dann wurde ich aber überrascht...hatte ich im Frühjahr wie gesagt noch einige Problemzüge gehabt, so ließ es sich jetzt auf zwei reduzieren: 1. der oben erwähnte Schlüsselzug mit links und 2. der Dazugreifer auf eine Leiste 1,5m darüber....alles andere ging nun wirklich hervorragend, wobei ich an diesem Tag auch den Schlüsselzug wieder halten konnte.
Das war ein enormer Boost für Motivation und Ego....eigentlich eher nur fürs Ego, denn an Durchstiegsversuche war nicht mehr zu denken. Kurz darauf ging es nämlich schon ab nach Mallorca.
Aber ich reiste wirklich mit dem Gefühl ab, dass ich Stalker im Herbst wohl hätte klettern können!

Meine Mallorca-Zeit ist in den anderen Posts mit ihren Ups und vor allem Downs eh reichlich beschrieben.
Das einzige was ich dazu aber noch festhalten will ist, dass ich trotz aller Probleme eine Steigerung meines Kletterlevels feststellte, vor allem als ich zu Weihnachten kurz zurück in Österreich war!
Deswegen war die Erwartungshaltung extremst hoch...Stalker musste nun ja fast schon easy gehen, wenn ich doch schon im Sommer ganz gut dabei gewesen war...

Ein paar Peggauer Wand Sessions und Bouldereinheiten später - das Campusboarden war längst meiner enormen Klettermotivation zum Opfer gefallen - kam ich dann irgendwann ins Zigeunerloch.
Als die ersten Versuche den Schlüsselzug zu halten scheiterten, war das noch nicht sonderlich überraschend, schließlich musste sich mein Körper sicher erst wieder auf diesen besonderen Zug einstellen.
Der Rest lief erwartungsgemäß gut....es fühlte sich alles so leicht an...durchstiegsreif!!
Beim zweiten Einstieg des Tages hätt ich mir dann aber wirklich erwartet, dass ich ihn wenigstens einmal auflösen könnte, aber nix da. Ich war zwar etwas knapper dran, aber es war dennoch zu wenig.
Und auch im dritten Anlauf gelang es mir nicht ein einziges mal.

Nichtsdestotrotz war ich nach diesem Tag noch ziemlich positiv gestimmt, da es nun wirklich nun mehr um diesen einen Zug ging....sobald ich diesen intus hätte, könnte ich mit scharfen Versuchen beginnen.
Und ich war mir sicher, dass ich schon beim nächsten Zigeunerloch-Besuch auch dieses letzte Puzzlestück einfügen könnte.

Nun, der Besuch ließ nicht lange auf sich warten und guter Dinge ging es die ersten Züge hinauf.....ansetzten zum Schlüsselzug und bäm...wie ein Kartoffelsack nähere ich mich der Zielleiste....träge, spannungslos, viel zu undynamisch! Auch aus dem Seil heraus will und will mir der Zug nicht gelingen. Ich bin meilenweit davon entfernt ihn zu halten.
Die große Ernüchterung hält Einzug, denn auch beim 2. und 3. Einstieg des Tages zeichnet sich dasselbe Bild ab. Beim einen oder anderen mal bin ich zwar halbwegs knapp dran, aber wie war das noch mal:
knapp daneben ist auch vorbei!! Leider die Wahrheit!

Was mich wirklich stutzig machte war, dass dieser Zug im Vorjahr eigentlich besser hinhaute als heuer, obwohl ich mir wie gesagt ziemlich sicher bin, dass ich mich seither um einiges gesteigert habe...
Davon wurde ich auch bekräftigt als ich an diesem Tag zum ersten mal vom Boulder weg "hinausklettern" konnte.

Danach versuchte ich den Zug gezielt in der Halle zu trainieren und ich war wiederum zuversichtlich, da der Rest wie gesagt schon so gut lief.

Schließlich kam aber ein ganz anderes Problem zurück, nämlich die Haut! Motiviert wie ich nach meiner Rückkehr eben war, hatte ich darauf wenig Rücksicht bzw Aufmerksamkeit gelegt, wobei sie leider stetig dünner wurde, ehe ich sie mir eines Tages in der Halle wieder ganz zerstörte, ganz im Sinne meiner Mallorca-Zeit! :-(

Als ich zwei Tage nach meinem Haut-Desaster trotzdem nochmals im ZigLoch war, konnte ich mich gar nicht recht festhalten, weil die Haut so brannte, wie normalerweise nur am Ende eines langen Klettertages.
Mit solchen Voraussetzungen war ich beim Stalker-Zug natürlich chancenlos.

Der Frust war riesig...wieder dasselbe Spiel: Pause!!!
Während dieser Pause überlegte ich auch wieder wie es eigentlich in nächster Zeit weitergehen solllte und ich kam zu dem Schluss, dass mir Stalker heuer nicht diese Freude bereitet, wie sie mir 2014 bereitet hatte.
Ich glaub der Gedanke, dass Stalker meine erste 8b sein würde und dass es heuer ein schneller Durschtieg werden würde war schon zu sehr in meinem Kopf fixiert, so dass ich irgendwie vergessen habe, dass immer noch ich entscheide ob und wie oft ich wo einstiege...es gibt andere Routen, es gibt auch andere 8b's!
Und das war befreiend, denn warum sollte ich etwas machen, woran ich keinen Spaß habe!?!

Ich entschloss mich schließlich dazu, Stalker bis auf weiteres mal auf Eis zu legen und erst wieder einzusteigen wenn ich wirklich Lust darauf habe, und wenn ich sie niemehr bekomme, ja dann steig ich halt niemehr ein....die Welt geht deshalb nicht unter.  :-)

Bevor ich mich nun aber anderen Projekten widmen konnte, musste ich ohnehin einmal die Pause verstreichen lassen.
Die Haut besserte sich nur sehr langsam, aber das kannte ich ja eh schon von Mallorca.
Nach 9 Tagen war dann endlich nur mehr eine kleine kaputte Stelle am Mittelfinger übrig und, als mir ein Freund eine coole Tape-Variante zeigte, bei der sich das Tape nicht nach 10 min klettern hinunterzuschälen beginnt, entschied ich mich dazu einfach diesen Finger zu tapen und wieder mit dem Klettern zu beginnen.

Schon am nächsten Tag war ich in Mixnitz um die "Engage-Extension" zu probieren. Die Originallinie endet ziemlich unvermittelt in der Mitte des Überhanges...ich weiß nicht mehr wieso ich mich entschied dort den Umlenker zu platzieren!
Auf alle Fälle bemerkte ich aber noch bevor ich überhaupt die Originale durchgestiegen war, dass man die Linie um weitere 6m verlängern könnte, bis ganz hinauf! Und die Gesamtlinie sah genial aus.
Nach meinem Durchstieg dauerte es nicht lange und schon waren weitere 2 Bolts plus Umlenker eingerichtet. Nur die Saison war leider vorüber und so wurde ein etwaiges Auschecken auf das nächste Jahr verschoben.

Wie das aber nunmal so ist, ging auch der (geniale!) Winter 2013/2014 mal zu Ende und ich war schon sehr gespannt auf die neue, längere Engage.
Nach dem ersten Hinieinklettern war klar....es war auf alle Fälle schwerer als die Originale, wobei das hatte ich mir sowieso schon gedacht.
Eigentlich lässt sich die Verlängerung auf einen harte Einzelstelle reduzieren, denn nach dem 1. Top folgen ein paar Züge an guten Griffen, bis man die letzte Schlinge clippt und dann eben nochmals Vollgas geben muss.
Ein Freund von mir fand zwar eine Lösung für die Crux, aber seine Beta funktionierte für mich überhaupt nicht, dazu hatte ich einfach zu wenig Armspannweite.
Also musste eine Alternativlösung her, die ich auch bald gefunden zu haben glaubte. Richtig funktioniert hat es aber eigentlich trotzdem nie, nicht mal als Einzelstelle.
Das Problem war auch, dass ich nur sehr selten ins Kolosseum kam, da mir dazu die Sicherungspartner fehlten... :-/

Im Endeffekt verliefen die wenigen Versuche, die ich 2014 machte immer mehr oder weniger gleich.
Ich konnte ohne Probleme die Original-Engage durchklettern, kam relativ gepumpt zum finalen Boulder, versuchte verzweifelt irgendwie zu rasten und fiel schließlich entweder schon beim ersten weiten Schnapper mit rechts, oder konnte den Aufleger zwar halten, aber war dann "gesperrt".

Auch meine Engage-Sorgen waren aber natürlich zeitlich begrenzt...wiederum näherte sich mein Erasmus-Aufenthalt mit rasender Geschwindigkeit.


Zurück zu 2015:
Nach den heurigen Stalker-Erlebnissen und meiner Neuorientierung während der 9-tägigen Pause war bald klar, dass die Engage-Extension dass nächste auserwählte Projekt werden sollte.

Schon der erste Tag verlief sehr vielversprechend, nach einer kleinen Beta-Änderung konnte ich endlich die Crux verlinken und hatte nun alle Einzelzüge beisammen.
An diesem Tag war es aber einfach viel zu kalt um an einen ernsthaften Versuch zu denken (3 Grad und keine Sonne). Die Motivation war aber allemal geweckt!

Wenige Tage später....nächster Anlauf. Es lief gut. Ich fand einen guten Rastpunkt vor dem Abschlussboulder, war im ersten Versuch aber zu gepumpt um ihn nützen zu können und machte in der Crux einen Abflug.
Der zweite Versuch erfolgte nur 20 min danach und ich rechnete mir eigentlich keine Chancen aus, da ich vom ersten noch ein wenig gepumpt war.
Keine Ahnung wieso - vielleicht war ich beim 1. Versuch einfach auch noch zu wenig aufgewärmt - aber dieses mal bekam ich keinen Pump, kletterte easy durch die Originale, kam zum Rastpunkt, konnte diesen auch super nutzen und setzte ziemlich frisch zum harten Finale an.
Leider erwischte ich den Aufleger mit rechts aber schlecht und mir ging während dem Fuß-hochstellen die Hand auf. Trotzdem, geiler Versuch!
Es ist immer schön, wenn man ganz plötzlich weiß dass nun jeder Versuch der letzte sein könnte!

Nach diesem vielversprechenden Versuch schauten wir zur Weißen Wand, wo ich aber bewusst nichts kletterte um danach noch einen weiteren Versuch für Engage übrig zu haben.
In diesem kam ich aber schon sehr müde zur Crux und rechnete nicht einmal mehr damit den ersten Dynamo (zum Aufleger) zu halten. Es gelang mir trotzdem irgendwie und obwohl mir jeden Moment die Hand aufzugehen drohte schaffte ich es diesmal sogar noch den Fuß hochzustellen, was mich doch sehr wunderte weil es Hand/Fuß Höhe ist und man sich selbst dermaßen aus der Wand zu hebeln droht. Aber anscheinend hatte ich den Aufleger super erwischt! Der nächste Zug (Schanpper zu Leiste mit links) war mit meiner Erschöpfung dann aber doch zu hart. Schade natürlich, aber dennoch extremst motivierend.

Danach sah es so aus, als könnte ich erst nach Ostern wieder ins Kolosseum zurückkehren, da ich jeden Tag mit Arbeit eindegedeckt war.
Durch Zufall ergab sich mir aber ein freier Tag und ich konnte zum Glück jemanden organisieren der mit mir "hochschaute".
So gut wie an diesem Tag hab ich selten aufgewärmt und ich fühlte mich ungemein locker und fit.
Die Originale rannte ich fast hinauf und am Rastpunkt angekommen, war ich zuversichtlich, dass es jetzt funktionieren könnte. Ohne Probleme ging es weiter zum ersten schweren Zug des Abschlussboulders...zack!! Ich hatte den Aufleger zwar nicht gut zu halten bekommen, konnte aber nachschnappen und nun passte alles. Fast schon zu leicht, im Vergleich zu den bisherigen Versuchen stellte ich den linken Fuß hoch...."jetzt gehts!" schoß mir durch den Kopf. Ich schnappe so kontrolliert wie möglich zur nächsten Leiste und hielt sie souverän. Aber ich fühlte mich zusehends müder...
Ich schnappte weiter zum nächsten Griff, der ziemlich gut ist, konnte ihn auch ziemlich easy halten, merkte aber auch dass ich ihn nicht mehr schön im Totpunkt erwischt habe.
Jetzt nur nicht mehr auslassen. "Soll ich zu schütteln probieren?", frag ich mich innerlich. "Nein, so gut sind die Griffe auch wieder nicht!" Also weiter!
Als ich zum letzten schweren Zug ansetzte, einem weiten Dynamo auf einen recht guten Zielgriff (trotzdem ein Sloper) fühlte ich mich alles andere als spritzig. Verzweifelt probierte ich meine Hüfte nach oben zu kicken, bekam den Zielgriff aber nur ganz schlecht, und schon in der Rückwärtsbewegung, zu fassen...
Fazit: Abgang!
Ich schreie vor Verzweiflung, tatsächlich beim letzten Zug gefallen zu sein, denn der nächste Griff wäre bereits ein Henkel gewesen und danach folgt schon der Clipphenkel, der wirklich nicht besser sein könnte als er sowieso schon ist! Hilft nix!

Ich regenerierte mich ordentlich, machte ganze 1 1/2 Stunden Pause, ehe ich einen zweiten Anlauf wagte.

Beim nächsten Versuch komme ich etwas gepumpt zum Raster, nutze diesen aber vollends aus und schüttle sicher 5 min.
Dann geht es erneut los...auf in die Schlüsselstelle!!!

Dasselbe Spiel wie zuvor. Wiederum stelle ich mir vor dem letzten Zug innerlich die Frage ob ich nicht probieren sollte zu schütteln, wiederum entscheide ich mich dagegen. Ich fühle mich um nichts frischer als vorher, schieße wieder nach oben Richtung Zielgriff, bekomm ihn schlecht zu fassen!.........gerade gut genug um nachzuschnappen. Alter war das knapp! Ein letzter Schnapper mit rechts zum Seithenkel und schön kontrolliert greife ich hoch zum Clippgriff. Vorbei! Jetzt ist jubeln angesagt!!!


Ende Oktober 2013 hatte ich diese Linie eingerichtet, nun im Frühling 2015 konnte ich endlich die Erstbegehung machen. Immer etwas besonderes! Gerade bei so einer Linie. Ich kann sie wirklich nur jedem wärmstens empfehlen!
Vom Grad her wird sie sich ca bei 7c bewegen, leichter glaub ich nicht....vielleicht 7c+? Wird sich zeigen!
Die Schlingen hängen auf alle Fälle, also einfach hingehen und probieren! ;)

Ich werd hoffentlich bald mal Fotos oder so nachreichen können..