Sunday 20 January 2019

Update Jänner 2019/Varazze Short-Trip

Vieles hat sich nicht getan seit meinem letzten Post, zumindest nichts Großes, dafür allerdings mehrere kleinere Dinge.

Nachdem vor - und vor allem über - Weihnachten in der Arbeit weniger zu tun war, habe ich beschlossen etwas mehr klettern (bouldern) zu gehen und das Krafttraining in dieser Zeit ein wenig zurückzuschrauben.
Da ich mich gerade an einigen für mich doch recht schweren Dingern probiert hatte, wollte ich diese Zeit nun vor allem auch dazu nutzen vielleicht ein paar leichtere Dinge umzusetzen.

Anfang Dezember wollte meine Freundin unbedingt (wie jedes Jahr 1x) zum Wiener Weihnachtsmarkt und ich nutzte diese Gelegenheit und setzte sie und die anderen bei der U6-Endsation aus, um gleich wieder kehrt zu machen. Ziel: Merkenstein!
Schon lange wollte ich mir endlich einmal dieses Bouldergebiet ansehen und diese Gelegenheit war perfekt.
Außer das extremst der Wind pfiff, zumindest am Zustiegsweg - oben war es dann besser - hatte es angenehme 8°C. Das einzige Problem war nur, dass leider vieles nass war, weil es an den Tagen zuvor immer wieder geregnet hatte.
Das Gebiet selbst begeisterte mich aber sofort, vor allem der Fels, der ein wenig ans Frankenjura erinnert, mein Lieblings-Klettergebiet!
Neben ein paar kurzen Versuchen in Basejumper (7A), wo allerdings leider der Ausstieg nicht nur waschelnass sondern auch noch schmierig erdig war, probierte ich - ebenfalls nur kurz - auch noch Totem Stand (7C+). Dieser Boulder hat es mir wirklich angetan und ich will ihn auf alle Fälle nochmal probieren, nur war es mir seitdem an den Wochenenden immer zu kalt für einen weitern Merkenstein-Besuch, weil dort alles im Schatten bzw Waldschatten liegt (ab Mittag), zumindest im Hauptsektor, wo ich war.
Als letztes versuchte ich schließlich noch Uga Aga Iga (6C+), wohl einer der geilsten Boulder, die ich je probiert habe. Als ich den Dyno von der Bewegung her heraussen hatte, war ich aber leider einfach schon zu entkräftet, um das Ganze noch vom Start weg durchzusteigen. Ich komme aber auf alle Fälle wieder!

Im GBL fiel mein Blick - mit Bedacht auf etwas leichteres - vor allem auf eine Traverse an der Peggauer Höhle, die ich in der 8a.nu ticklist entdeckt hatte.
Und zwar führt diese von rechts (etwa 1 1/2 Meter links vom Höhlenquergang-Start) nach links (bis zum markanten Bankerl zwischen 1. und 2. Bolt der Route "Batman Begins" bzw einfach zum Top vom "klassischen" Aufwärm-Boulder.

Am 1. Tag probierte ich die Traverse nach einer gewohnten Höhlenquergang-Session und war sicher nicht mehr topfit, weswegen der Durchstieg knapp, aber doch am Schnapper auf die gute Leiste scheiterte.
Ganz zufrieden wär ich aber wohl ohnehin nicht gewesen, weil ich an diesem Tag auch immer ein Trittbankerl verwendet habe, von dem man sich nicht 100%ig sicher sein kann, ob das dann noch ein ethisch korrekter Durchstieg wäre, oder ob es eigentlich gar nicht mehr zur Wand gehört. Sei es wie es sei, das muss eh jeder selbst für sich entscheiden. Ich glaube aber mit dem Trittbankerl ist es keine ganz ehrliche 7A mehr (eher so 6C+ vlt 6C+/7A).

Ich war aber dennoch motiviert! Motiviert vor allem dazu, mal wieder etwas durchzusteigen und da ich noch keine guten Pläne für Silvester hatte und mich die Kälte etwas anzipfte, überlegte ich wo man denn jetzt vielleicht hinfahren könnte.
Das Näheste was mir in diesem Zusammenhang einfiel, war Cresciano, ein Gebiet das ich schon länger auf meinen Urlaubsplänen hatte. Zwei Dinge sprachen aber dagegen.
Erstens hätte ich nur 4 Tage (inkl An- und Abreise) Zeit und nachdem ich das Gebiet nicht kannte, würde viel Zeit für's Boulder/Sektoren suchen draufgehen und zweitens war es laut google-maps nur eine halbe Stunde mehr an Fahrzeit nach Varazze.
Dieses Gebiet kannte ich bereits von meiner Heimreise nach meinem Mallorca-Aufenthalt und es lag noch dazu am Meer (nice!) und ich wollte ohnehin nochmal hinschauen.
Also war der Entschluss recht schnell gefallen und ein Hotel gebucht.

Hier ein paar Fakten zur Anreise/zu Varazze:


  • 822 km ab Graz (über Villach - Udine - Padua - Verona - Piacenza)

--> Achtung: nach Tortona nicht die Abzweigung Richtung Savona verpassen (nicht Richtung Genua), sonst fährt man eine sehr sehr kurvige Gebirgsstraße, die zwar zweispurig ist, aber meist mit 80er-Becshränkung, und die einen direkt nach Genua (in die City) leitet --> ca 45 min Zeitverlust!

  • Fahrzeit ca. 9 Std inkl Pausen, aber kommt natürlich drauf an wie schnell man fährt, wobei besser ned zu schnell --> die Strafen in Italien sind recht hoch!
  • Maut beträgt bis Varazze € 49,70 (Stand 1.1.2019)
  • Für die Unterkunft haben wir € 45/Nacht/Person gezahlt (Albergo La Marinella) --> war klein aber fein und die Besitzer sehr nett.
  • Wir waren jetzt gesamt nur 4 Tage unterwegs, d.h. wir hatten nur zwei Tage in Varazze, weil die anderen beiden Tage für die An-/Abreise draufgegangen sind. Das war natürlich sehr motiviert.
    Ich würde sagen, dass es sich ab 4 Tagen (2 Tage klettern, 1 Tag Pause, 1 Tag klettern) auszahlt, aber hängt natürlich davon ab, wie motiviert man ist, wie gerne man Auto fährt usw.
Durchsteigen konnte ich in Varazze eine 7A+ und eine 7A, bei zwei weiteren 7As war ich knapp dran, aber doch vorbei.
Was schwereres hab ich ned probiert im Urlaub :)


So, und um die Vollständigkeit herzustellen:

Zu Hause angekommen bin ich leider krank geworden und hatte auch recht hohes Fieber (>39°), aber danach - nach einer Woche Pause - war ich letztes Wochenende wieder an der Peggauer Wand und holte mir den Durchstieg der Rechts-Links-Traverse. Diesmal ehrlicherweise ganz ohne Trittbankerl. 
Würd's mit 7A hart, evtl 7A/+ bewerten.
Auf alle Fälle ein cooles, leistiges Teil.

Hier mein Video vom Durchstieg:

Ah, und bevor ich es vergesse:

Zwei kleine Videos vom 3.50er-Block und von einer Bouldersession am Hoschwab (2015) hab ich in der Zwischenzeit auch noch zusammengeschnitten: