So ging es rund ein Jahr, bis Mitte Juni dahin. Dann war es wieder einmal soweit, dass die Sehne ein wenig zwickte. Vielleicht etwas mehr als normal, aber nicht beunruhigend. Eher dachte ich mir, dass ich nun einfach wieder mehr Acht geben müsste und eben die Bequemlichkeit des Hineinschlüpfens erneut für ein paar Tage ablegne müsste und stattdessen eben auf- und wieder zubinden angesagt wäre.
Irgendwann in diesem Zeitraum dürfte es passiert sein, dass ich auch beim Bouldern oder beim Seilklettern die "schlechte" Bewegung rekapituliert und die Sehne noch etwas mehr beleidigt habe.
Von nun an war das Problem akut, von Verletzung konnte allerdings weiterhin keine Rede sein, daher ging es weiter wie bisher, nur mit noch mehr Vorsicht bei den einschlägigen Bewegungen.
Allerdings passierte es jetzt fast bei jeder Einheit, egal ob beim Zustieg oder beim Klettern selbst, dass es mir irgendwann bei einer blöden Bewegung einen Stich in der Sehne gab. Von "Auskurieren" konnte da schwerlich die Rede sein.
Den traurigen Höhepunkt fand das Ganze bei einem Besuch der Probebühne. Dort ist das Absprunggelände leicht abschüssig, sodass man meistens noch einen Schritt rückwärts macht, ehe man sein Gleichgewicht findet.Genau diese Bewegung (Schwerpunkt auf der Ferse und leicht angezogenen Fußschaufel, i.e. angespannte Sehne) war pures Öl ins Feuer.
Nun war klar, dass ich früher oder später eine volle Pause brauchen würde, um die Sehne zu regenerieren. Mit Salben-schmieren wollte ich diesen Zeitpunkt aber noch ein wenig hinauszögern, um zumindest noch mein neue Ziggi-Route "Decision Time" und evtl. auch noch den neuen Boulder an der Probebühne abhaken zu können.
Das Psycho-Game iZm Decision time ist wiederum eine andere Geschichte. Zum Durchstieg sollte es auf alle Fälle nicht mehr kommen. Denn in den Wochen vor meiner Ziggi-Einheit war es mit meinem Sprunggelenk konstant abwärts gegangen. Immer öfter gab es mir einen Stich in der Sehne und waren es anfangs nur blöde Bewegungen die einen solchen auslösten, wurden diese immer profaner, bis schlussendlich sogar gewisse Fußstellungen beim Klettern den Schmerz auslösten. An ein normales Sportklettern war daher nicht mehr zu denken (Bouldern sowieso nicht) und die Pause nun unumgänglich.
Was mich aber überhaupt dazu veranlasst hat diesen Post zu schreiben ist, dass ich von meiner Fingerverletzung weiß, dass ich nicht unfitter zurückkommen werde. Ganz im Gegenteil! Nach meiner Fingerverletzung und der rund 1 1/2 jährigen Pause konnte ich Projekte abziehen, die ich davor, trotz hoher Fitness, intensiv probierte...erfolglos!
Außerdem versuche ich das Positive zu sehen. Erstens passt der Zeitpunkt optimal. Natürlich ist eine Verletzung immer ungut und sollte mit allen Möglichkeiten vermieden werden. Wen es aber passiert, gibt es natürlich bessere und schlechtere Zeitpunkte.
Mich hat es diesmal zum bestmöglichen Zeitpunkt erwischt:
1. war meine Klettermotivation ohnehin nicht allzu hoch, da die Seilsaison bis dato recht frustrierend verlief und ich auch kein wirkliches Projekt hatte, welches ich in absehbarer Zeit würde punkten können.
2. wollte ich die beiden intensiven Arbeitswochen Ende Juli (Quartalsabschluss) ohnehin als Reg.-Wochen i.e. low-intensity&volume Wochen nutzen.
3. anders als bei einer "normalen" Kletterverletzung" kann ich meinen Oberkörper/meine Finger weiterhin trainieren und damit sogar einen neuen Reiz setzen.
Daher werde ich diese Zeit nun dazu nützen um neue Motivation zu fassen, mein Kletterleben der letzen Jahre wieder mal zu rekapituliern und evaluieren, um dann neue effektive Akzente zu setzen, und eben zu guter Letzt um gezielt ein wenig an meiner Fingerpower zu arbeiten, dabei aber dem Körper mal zwei Wochen die Ruhe zu geben, die er ab und an benötigt, um danach wieder Höchstleistungen erbringen zu können.
In diesem Sinne: "Come back stronger....AGAIN!"
Verletzungs-Tagebuch Sprunggelenk (Verlauf):
12.7.2020: letzte Klettereinheit; Pause nach Schmerzen selbst während des Klettern unumgänglich
13.7.2020: 1. Pausetag...klarerweise keine Veränderung (auch zwei- und dreitägige Pausen mache ich ohehin regelmäßig)
14.7.2020: klarerweise noch keine Veränderung
15.7.2020-19.7.2020: Sprunggelenk zeigt keine Verbsserung, eher nehmen die Schmerzen sogar noch zu (empfindlicher).
20.7.2020: mittlerweile bereits 7 Pausetage hinter mir; eindeutig schlechter als besser geworden, daher Arztbesuch um Überweisung zu MR zu erhalten --> letztlich "nur" Überweisung zum Röntgen und Ultraschall. Ab nun Behandlung mit "Rheumon" (Salbe) --> 3x täglich.
21.7. Arbeit im Office; am Rückweg spüre ich den Fuß mehr denn je; der betroffene Bereich juckt, was ich zunächst als positives Signal deute; im Verlaufe des Abend werden die Schmerzen allerdings immer mehr, sodass ich kaum noch aufsteigen kann. Letztlich kann ich vor lauter Schmerzen nicht einschlafen und wie aus dem nichts bekomme ich komplett Schüttelfrost. Als letzten Ausweg nehme ich Voltaren rapid. Danach kann ich zum Glück einschlafen. Erholsame Nacht wird es trotzdem bei Weitem keine. Tiefpunkt des bisherigen Verletzungsverlaufes.
22.7.2020 wiederum Arbeit im Office. Bin aufs Schlimmste eingestellt; bleibt zum Glück aus. Immer noch starke Schmerzen und deutliches Humpeln, aber besser als Tags zuvor.
23.7.2020: home office; deutliche Schonung --> kein Fußtritt zu viel; weitere Verbesserung
24.7.2020: weitere Verbesserung, aber Fuß ist (weiterhin?) geschwollen. Einen Stich gibt es mir nur noch ganz selten und nie ganz schlimm --> Schonung gelingt, wobei ich bewusst darauf achte nicht zu sehr in eine Schonhaltung zu verfallen, sondern einfach nur unkontrollierte/blöde Bewegungen zu vermeiden.
25.7.2020: Schwellung geht zurück; subjektiv weitere Verbesserung hinsichtlich Schmerzen und Empfindlichkeit.
26.7.2020: nach deutlich mehr Bewegung am Vortag haben die Schmerzen wieder leicht zugenommen.
27.7.2020: der negative Trend setzt sich leider fort --> im Endeffekt deutliche Verschlechterung; am Abend spürte ich beim Eincremen eine deutliche knotenartige Verdickung auf der Sehne
28.7.2020: Arbeit im Office; versuche längere Fußstrecken (Hin- und Rückweg zur Bushaltestelle) zu vermeiden, indem ich Krücken verwende; dies gestaltet sich deutlich schwerer als gedacht (Laptoptasche/langsames Vorankommen); im Büro selbst möglichst normales bewegen, da übertrieben Schonung mit der Erfahrung von letzter Woche eher kontraproduktiv erscheint.
29.7.2020 Schmerzempfinden wieder etwas besser; heute Röntgen und v.a. Ultraschalluntersuchung: Sehen i.O., aber leichte Flüssigkeiteinlagerung im betroffenen Bereich erkennbar --> evtl. etwas bei Kapsel; weitere Abklärung nur im MR möglich; konservative Therapie möglich und nötig (Vernarbung sollte ggf. nach gewisser Ruhezeit von selbst eintreten). Morgen dann Befundabholung und Arzttermin.
30.07.2020: Tag 18 der Pause; Röntgenbefund war wie erwartet unauffällig, Ultraschall wusste ich ja ohnehin. Bin dann gleich mit dem Befund zum ehemaligen Hausarzt und hatte ein Deja-vu, als dieser nach meiner Bemerkung dass es weiterhin schmerze, einfach meinte, dass ich weiter pausieren solle. Klar danke! Vielleicht würde ich aber auch gerne wissen was ich habe und nicht ins Blaue hinein kurieren! Noch besser war nur der (Privat-)Sportarzt der mir, nachdem ich mich hilfesuchend an in gewandt hatte, dazu riet es mit dem Klettern doch einfach sein zu lassen und ich mir doch einen anderen Sport suchen sollte. Geht's noch?! Für was zahl ich dich du ...? Diesmal war ich nicht ganz so baff und fragte, ob er mir nicht wenigstens eine Überweisung zum MRT ausstellen könnte, was er dann zum Glück auch tat.
31.7.2020: Terminvereinbarung für MRT ist erstaunlich gut gelaufen. Bereits in einer Woche habe ich Termin. Am Nachmittag wage ich erstmals den Schritt auf den Fahrersitz und siehe da, es geht recht gut. Ich habe zwar ein "Gefühl" in der Sehne, den Schmerz löse ich durchs Kuppeln allerdings nicht aus. Besuch bei Armin in der Halle. Ich teste ein wenig am Campusboard herum. Nichts arges (nicht weit hinauf), aber immerhin kann ich ein paar Züge machen, was doch deutlich befriedigender ist, als nur stupide an den Leisten zu hängen. im Endeffekt wird es eine kleine aber feine Campus-Einheit (20-30 min).
1.8.2020: Der Schmerz wird durch immer weniger Bewegungen ausgelöst, er ist aber noch da. Habe nun neben Rheumon und Pferdesalbe auch noch mit Topfen angefangen. Der kühlt gut und soll auch entzündungshemmend wirken. Außerdem verwende ich seit ein paar Tagen (30.7.) Rheumon nicht nur als Salbe, die ich einziehen lasse und das war's, sondern auf anraten des Arztes nehme ich etwas mehr als normal, verschmiere sie nicht allzu gut und wickle dann den Fuß mit Frischhaltefolie ein. So kann die Salbe über Nacht langsam einziehen und länger wirken.
2.8.2020: Gleichbleibend gut bzw. vlt auch besser. Die Schritte von Tag zu Tag sind klein, aber im Zeitverlauf doch merkbar.
3.8.2020: Ich versuche zu erfühlen, wie viel von der knotenartigen Verdickung auf der Sehne noch da ist, merke aber nur ein paar Unebenheiten (kein Knubbel). Im Vergleich mit der Sehne am rechten Fuß erkenne ich keinen Unterschied. Dabei fällt mir auch auf, dass die Sehne nicht mehr berührungsempfindlich ist. Das ist sehr erfreulich. Kurz denke ich, dass ich es vielleicht bereits hinter mir habe und nun nur noch ein paar "Sicherheitstage" dranhängen muss. Später merke ich, dass bei gewissen, speziellen Bewegungen der Schmerz aber doch noch vorhanden ist. Dafür kann ich nun das Hosenbein wieder ganz normal über den Fuß ziehen, ohne den Schmerz auszulösen. Same mit Socken ausziehen. Die Hoffnung ist da, dass es in einer Woche + einer weiteren "Sicherheitswoche" vorbei sein könnte. Mal sehen!
4.8.2020: Vermehrte Konzentration auf Schmerzen. In der Nacht habe ich leider eindeutig festgestellt, dass noch Schmerzen vorhanden sind (in gewissen Liegepositionen bzw. bei Positionswechseln). Auch in der Früh beim Hineinschlüpfen in den Anzugschuh trat ein leichter Schmerz auf. Generell habe ich heute wieder etwas mehr Schmerzen, bzw. vielleicht nehme ich sie nun auch nur bewusster wahr, weil ich mich mehr darauf konzentriere.
5.8.2020: keine Veränderung
6.8.2020: keine Veränderung; hatte heute MRT-Termin; Befund bereits am Abend erhalten, allerdings kann ich ihn nicht eindeutig auslegen, also aus der Fachsprache nicht wirklich herauslesen, ob denn nun etwas gravierendes vorliegt oder nicht. Also gilt es den Sportarzt-Termin am Dienstag abzuwarten.
7.8.2020: Tag 26 der Pause. Heute wieder einen Druckschmerz beim Ausziehen der Socke verspürt. Diese Verletzung ist wirklich eine Achterbahn der Gefühle! Seit Beginn meiner Pause hat sich in punkto Wohlbefinden nichts zum Positiven verändert. Wenn ich mir eine Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (alles bestens) vorstelle, würde ich sagen bin ich bei 5 in die Pause gegangen. In den ersten 1 1/2 Wochen hat es sich konstant verschlechtert mit einem negativen Peak bei 2 würde ich sagen. danach verbesserte sich die Lage wieder und schwankte dann zw. 4 u 5. Am letzten Montag hätte ich gesagt war ich dann gefühlsmäßig bei 6 herum, mittlerweile eher wieder im Bereich 4-5 und somit keiner Veränderung seit dem Antritt der Pause.
8.8./9.8./10.8.: wenig Änderung, evtl. leichte Verbesserung
11.8.2020: Tag 30 der Pause; Decision Day; heute endlich Termin beim Spezialisten. Der Termin beginnt zunächst einmal ärgerlich, da die MR-Bilder noch nicht an den Arzt übermittelt wurden (Institut DZG). Der Arzt untersucht allerdings den Fuß anhand gewisser Bewegungen und beobachtet den Gang --> Diagnose Fehlstellungen (Senkfuß). Er verschreibt Einlagen, die ich dann konsequent tragen solle und ca. 4-6 Wochen weiter Pause sollte ich auf alle Fälle noch machen, bis ich komplett schmerzfrei bin und erst dann wieder mit dem Klettern anfangen.
Zum Schluss kommen die nochmals nachgeforderten Bilder zum Glück doch noch an. Auch im MR ist, wie schon bei Röntgen und Ultraschall, alles unauffällig, sprich keine Schäden an Sehnen, Bändern, Gelenken und Kapseln erkennbar.
Ich bin bezüglich der Diagnose etwas zwiegespalten: Einerseits freut es mich, dass anscheinend nicht gröberes vorliegt und ich werde wohl die nächsten tage auch wieder zu klettern probieren, denn da hatte ich bis zum Schluss ja keine Schmerzen (gilt nicht für Zustieg und Bouldern!), weswegen ich auch nicht einsehe, wieso ich eine Tätigkeit einschränken sollte, die gar keine negativen Auswirkungen zeitigt. Soweit zum Positiven.
Andererseits bleibt nun natürlich alles ein wenig schwammig, denn wenn nichts ersichtlich ist, wieso tut der Fuß dann weh? Und wie komme ich den Schmerzen am besten bei? Die Einlage kann keine Dauerlösung sein und ändert ja nichts an der Fehlstellung des Fußes, sondern gleicht diese nur beim Tragen aus. Nur wann trage ich diese. In der ARbeit sitze ich fast nur und beim Hin-/Rückweg gehe ich nur gerade auf der Straße (i.e. wenig bis keine Belastung). Zustiege, also steile Wege, werde ich auch in nächster Zeit noch meiden. Hier hätten die Einlagen dann aber vlt in den nächsten Wochen durchaus Sinn. Die eigentliche Reha muss mM aber über eine Stärkung der Muskulatur usw. erfolgen, sodass ich hier auf alle Fälle über Physiotherapie ansetzen werde. Soweit mein Plan für die nächsten Wochen: Seilklettern ohne Zustieg (bis Einlagen vorhanden --> Ziggi, Adlitzgräben), Physio und wenn Einlagen vorhanden auch wieder Gebiete mit nicht allzu steilen Zustiegen und gutem Stehgelände (z.B. Weiße Wand, Kolosseum, Folterkammer --> jeweils mit Zustieg über den markierten Wanderweg). Ich hoffe aufs Beste!
12.8.2020: Back on the rocks; alleine fahre ich zu einem Secret Spot nahe meiner Haustüre, um ein wenig an "meiner" Trainingstraverse anzutesten. Ich klettere gewollt oder ungewollt mit einer ziemlich Schon-Klettertechnik. Beim Ausdauerspulen in der Traverse, spätestens in der zweiten Runde lässt sich diese aber nicht durchwegs beibehalten. Aber ich will eh Ergebnisse und Echt-Bedingungen. So oder so habe ich aber bereits zuvor die Sehne einmal kurz "gemerkt". Es war nicht der stechende Schmerz, aber doch ein negatives Gefühl, das ich hatte. Gesamt mache ich drei Durchgänge mit je 1 1/2 bis zwei Runden. Von mal zu mal merke ich die Sehne etwas mehr, spätestens nach dem zweiten Durchgang fühlt sie sich entzunden an. Der initiale Schmerz wird nicht ausgelöst. Das ist aber auch schon das einzig Positive, dass ich von meinem Comeback-Versuch mitnehmen kann. Mit deutlichem Entzündungsgefühl verlasse ich den Spot und trete die Heimreise an. Der Kampf gegen meinen unsichtbaren Feind geht weiter, leider!
13.8.-17.8.2020: keine wesentliche Veränderung
18.8.2020: Termin beim Physio: auch dieser Besuch bringt nicht unbedingt Licht ins Dunkel. Klar ist aber, dass etwas tiefergreifenderes vorliegen muss und die "Überdehnung" wohl nur das Produkt eines anderen älteren Problems ist --> was auffiel und auch ich nun vermehrt merke, bzw. vielleicht nun auch einfach mehr Acht darauf gebe, ist die enorme Spannung in den Zehen im linken Fuß. Das habe ich nicht erst seit der Verletzung, aber derzeit kommt es mir doch besonders schlimm vor. Ich kann diese praktisch nicht entspannen. Wenn ich versuche locker zu lassen zieht vor allem den "Zeigezehen" eine enorme unsichtbare Kraft Richtung großen Zehen und auch der kleine Zehen ist recht nach innen gezogen. Nach der Physio fühlte sich der Fuß schon etwas mitgenommen an, er wurde aber auch viel herumbewegt und auch eingerichtet, also wohl eh normal.
19.8.- 20.8.2020: Es ist seltsam: Irgendwie spür ich den Fuß mehr als vor der Physio, allerdings fühlt es sich nicht unbedingt entzunden an und wenn nur leicht, aber was die Bewegungen betrifft die Schmerzen auslösen, habe ich das Gefühl dass es etwas besser ist. Auch ein knicken des Fußes nach außen, wie etwa beim Schneidersitz, schmerzt nicht mehr so sehr. Es bleibt spannend.....und langwierig! Am Montag ist Dr. Lanz vom Urlaub retour. Ich hoffe, dass ich dann bald einen Termin bekomme.
Am WE will ich etwas Seilklettern gehen. Nachdem es nach dem Bouldern kurz schlechter war, langfristig aber keine besonderen Folgen gezeitigt hatte (vom Gefühl her bewege ich mich weiterhin so um 5/10 herum), habe ich vor in Zukunft zumindest einmal alle 1-2 Wochen klettern zu gehen. Der Lagerkoller ist mittlerweile doch enorm und wenn jetzt dann kühlere Temperaturen, ergo bessere Bedingungen, kommen, wird es sicher nicht besser :/
21.8.2020: Bereits 40 Tage Pause liegen hinter mir. Zu Mittag mach ich wieder mal eine Hangboard-Session. Der Ringfinger rebelliert leider wieder ein wenig, allerdings nur in der 3-Finger hängend Position auf der Mikroleiste. Das Zweifingerloch (Mittel- und Rimgfinger( ist kein Problem). Danach bin ich bei Armins Halleneröffnung. Ich habe vor auch ein wenig anzubouldern, um zu sehen, wie es bei kontrollierten Abstiegen direkt über dem Boden läuft (mit Blick auf harte Sitzstart-Boulder wie z.B. Base Session in Merkenstein). Aus ein wenig Sitzstarts probieren wird aber schnell normales bouldern, doch schon nach ein paar Minuten gibt es mir den ersten Stich im Fuß, den ich vorerst noch nicht als Abbruch-Grund sehe, als dann aber noch zwei weitere kommen, beende ich die Boulder-Session. Was mir aber auffiel war, dass die Stiche eigentlich nur in so Schieberei-Bouldern auftraten, wo man sich seitlich über den Fuß schieben muss. Nach einigen Pauseminuten entscheide ich es nochmals im Überhang zu versuchen und siehe da, es klappt. Keine Schmerzen! Zumindest nicht beim Klettern, denn als ich ganz normal abspringe gibt es mir doch wieder einen Stich. Ich klettere noch einige Zeit weiter, mit Bedacht immer am unverletzten Fuß zu landen. Es geht! Das ist ein ordentlicher mentaler Boost für meine leidende Kletterseele. Begrenzt kann ich wohl wieder ein wenig moven!
22.8.-1.9.2020: Endlich bewege ich mich auch wieder im Freien. Die Klettereinheiten verlaufen an sich recht gut, wobei es mir doch immer wieder einen Stich gibt. Mein Fazit: Ein klettern in gewohnter Manier (3-4x/Woche) ist sicherlich noch nicht ratsam, aber zumindest eine Einheit pro Woche sollte keine langfristigen negativen Auswirkungen zeitigen. Vor allem steiles Gelände bereitet wenige Probleme und neben Ziggi war auch der Huatluckn-Zustieg kein Problem, d.h. wieder ein Spot mehr...yippie!
Nun erwarte ich mit Spannung meinen Arzttermin bei Dr. Lanz am Mi, 2.9.2020.
Danach (>2.9.2020):
Wirkliche WUnder hat der Arzttermin bei Dr. Lanz auch nicht gewirkt. Habe wiederum ein paar Dehnübungen, tlw. überschneidend mit jenen vom Physio erhalten und die werde ich nun versuchen konsequent in meinen Alltag aufzunehmen. Eine rasche Lösung erschien damit nicht herführbar. Daher habe ich einfach wieder ein paar Versuche im Gelände unternommen und was soll ich sagen: spüren tu ich den Fuß schon immer wieder. Von Schiebereien (technischen Platten- und Wandklettereien) halte ich mich bis auf weiteres fern. Im überhängenden Gelände bin ich praktisch schmerzfrei, mal von ganz brutalen Runterdrehern abgesehen. Von da her lautet die Taktik: Übungen umsetzen, Klettern gehen aber nicht zu oft (nur 1-2 mal/Woche) und dabei blöde Bewegungen (und entsprechende) Routen nach Möglichkeit meiden. Damit sollte das Beeinträchtigungslevel zumindest nicht schlechter werden.
Das ist also der Status Quo, mit dem ich derzeit eigentlich ganz gut leben kann. Dauerhaft will ich aber natürlich versuchen wieder schmerzfrei zu werden.
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